DEFTIGE KOHLROULADEN: DAS GENIALE REZEPT VON DDR-KOCH KURT DRUMMER

Tausende Hausfrauen und Hobbyköche in der DDR schworen auf seine wöchentlichen Tipps, zückten am Ende der Sendung „Der Fernsehkoch empfiehlt“ Zettel und Stift zum Mitschreiben oder stellten schon vorher den Fernseher in die Küche. Als Fernsehkoch empfahl der Chemnitzer Kurt Drummer 25 Jahre lang auch in Mangelzeiten mit viel Fantasie und Geduld im Studio zubereitete Gerichte. Dazu zählte auch die leckere Kohlroulade.

1. Geben Sie das gemischte Hackfleisch in eine Schüssel. Dazu kommen die Eier, die in warmes Wasser oder Milch eingeweichten und gut ausgedrückten Schrippen, die in Würfel geschnittenen Zwiebeln, Salz, Pfeffer und ein wenig Muskat. Kneten Sie nun daraus einen gut gebundenen Fleischteig.

2. Befreien Sie nun den Weißkohlkopf vom Strunk und trennen die groben Außenblätter ab. Waschen Sie den Kohlkopf ab, geben diesen in kochendes Salzwasser und lassen ihn etwa 5 Minuten brühen. Danach den Kohlkopf kalt abspülen und gut abtropfen lassen.

3. Lösen Sie nun die Kohlblätter vorsichtig vom Kopf, breiten diese gleichmäßig auf dem Küchentisch aus würzen sie mit Salz, Pfeffer und Kümmel.

4. Verteilen Sie die Fleischmasse auf die portionsweise ausgelegten Kohlblätter, wickeln das Fleisch in die ein und formen Rouladen, die mit einem dünnen Faden gebunden werden.

5. In einem großen Schmortopf das Schmalz auslassen, dünne Scheiben von Sellerie, Möhre und Zwiebel darin anschwitzen, die Kohlrouladen einlegen und jede Roulade mit einer kleinen Speckscheibe abdecken.

6. In der heißen Bratröhre die Rouladen kurz anbraten, ab und zu etwas Wasser angießen und garen lassen. Wenn die Rouladen weich sind, herausnehmen und vorläufig warm stellen. Je brauner der Kohl angebraten wird, desto leckerer schmeckt er.

7. Binden Sie nun den Bratensaft mit Mehl, lassen alles gut durchkochen. Dann alles nochmals kräftig abschmecken und durchseihen. Die Soße über die Rouladen gießen und mit Salzkartoffeln servieren. Fertig!

Übrigens: Zwar gelang es Kurt Drummer immer wieder mit Fantasie und Können, abwechslungsreiche Gerichte zu zaubern, doch vor jeder Sendung musste die Zutatenliste mit dem zuständigen Ministerium abgestimmt werden. Denn das Nachkochen der Rezepte durfte nicht daran scheitern, dass eine Zutat nicht im Laden zu haben war. Nur Ingredienzen, die „republikweit vorrätig“ waren, durfte Drummer verarbeiten, wie eine Mitarbeiterin später erzählte.

Zum Markenzeichen wurde für viele der Abspann der Sendung: „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren der Rezepte. Bis zum Wiedersehen sagt alles Gute, Ihr Kurt Drummer.“ ■

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