HOCHBEET-PLANUNG WIE EIN PROFI: MIT DEM PFLANZPLAN DAS GANZE JAHR üBER ERNTEN

Ideal für Anfänger

Hochbeet-Planung wie ein Profi: Mit dem Pflanzplan das ganze Jahr über ernten

Wenn das Gemüse im Hochbeet nicht richtig wachsen will und die Ernte schlecht ausfällt, liegt es oft an der falschen Bepflanzung. Worauf muss man achten?

Ob saftige Tomaten, knackiger Salat oder Basilikum: In einem Hochbeet lassen sich das ganze Jahr über vitaminreiche Gemüsesorten und Kräuter anbauen. Los geht es mit der Bepflanzung; im Februar und März, wenn die ersten Saaten ins Hochbeet dürfen und erreicht im April und Mai ihren Höhepunkt. Damit die Pflanzen danach auch kräftig wachsen und viele Früchte ausbilden, gilt es beim Anbau einiges zu beachten.

Hochbeet-Pflanzplan: Worauf ist bei der Bepflanzung zu achten?

Um ein Hochbeet optimal zu bepflanzen, spielt nicht nur die Jahreszeit eine wichtige Rolle. Tatsächlich gilt es gleich mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

  • Nährstoffbedarf: Bei der Bepflanzung eines Hochbeets hat es sich bewährt, die Pflanzen nach ihrem Nährstoffbedarf auszuwählen: im ersten Jahr Starkzehrer, im zweiten Jahr Mittelzehrer und im dritten Jahr Schwachzehrer. So nutzen Sie das Nährstoffangebot des Bodens optimal aus.
  • Saisonale Bepflanzung: Die Pflanzen sollten so kombiniert werden, dass Sie das ganze Jahr über ernten können (Vor-, Haupt-, Nachkultur).
  • Mischkultur: Wählen Sie geeignete Beetnachbarn, die sich gegenseitig fördern und Schädlinge fernhalten.

Bei der Bepflanzung sollte also stets auf den richtigen Nährstoffbedarf, den Erntezeitpunkt und die Verträglichkeit untereinander geachtet werden.

Pflanzplan für das Hochbeet im ersten, zweiten und dritten Jahr

Ein frisch befülltes Hochbeet enthält jede Menge Nährstoffe. Deshalb sollten sie dort im ersten Jahr nur stark zehrende Pflanzen anbauen. Ideale Gemüsesorten dafür sind etwa Kartoffeln, Auberginen, Gurken, die meisten Kohlarten oder auch Paprika und Tomaten (siehe Tabelle).

Hochbeet-Bepflanzung nach Nährstoffbedarf
Starkzehrer (1. Jahr)alle Kohlarten (außer Kohlrabi), Auberginen, Kartoffel, Süßkartoffel, Kürbis, Gurke, Paprika, Zucchini, Tomaten, Lauch, Sellerie, Fenchel, Spargel, Melonen, Himbeeren, Zuckermais
Mittelzehrer (2. Jahr) Kohlrabi, Fenchel, Endivie,Mangold, Karotte, Zuckerhut, Radicchio, Rettich, Rote Bete, Erdbeere
Schwachzehrer (3. Jahr)Salate (Eisberg, Kopfsalat, Pflücksalat, Feldsalat), Spinat, Bohnen, Erbsen, Radieschen, Knoblauch, Zwiebel, Kräuter

Im zweiten Jahr dürfen dann Mittelzehrer wie Karotten oder Kohlrabi ins Beet, wenn dem Boden bereits viele Nährstoffe von der Erstbepflanzung entzogen wurden. Ab dem dritten Jahr sind dann Schwachzehrer wie Salate, Spinat oder Radieschen an der Reihe. Diese können das schwache Nährstoffangebot noch ideal ausnutzen. Aber auch viele Mittelzehrer gedeihen jetzt noch gut.

Keine Schwachzehrer im ersten Jahr einpflanzen

Werden Schwachzehrer wie Spinat oder Salat bereits im ersten Jahr im Hochbeet angebaut, kann sich aufgrund des Überangebots an Nährstoffe zu viel gesundheitsschädliches Nitrat in den Blättern anreichern. Radieschen können ungewollt in die Länge schießen, statt schöne Knollen auszubilden. Andere Sorten gehen aufgrund der Überversorgung sogar ein.

Hochbeet saisonal bepflanzen

Damit Sie das ganze Jahr über im Hochbeet knackiges Gemüse und Kräuter ernten können, lohnt es sich zudem, mehrfach im Jahr anzubauen und jede Saison bestmöglich zu nutzen. Dabei sollte auch auf den jeweiligen Nährstoffbedarf geachtet werden:

  • Im ersten Jahr eignet sich als Vorkultur im Frühling etwa Blattkohl oder Speiserüben, danach folgen die Starkzehrer (siehe oben) und als Nachkultur etwa Weiß- oder Grünkohl, Lauch, Sellerie oder Artischocke.
  • Im zweiten Jahr setzen sie im Frühjahr Spinat, Radieschen, Petersilie oder auch Pflücksalat als Vorkultur zu den Mittelzehrern. Als Nachkultur kommen Endivien, Feldsalat oder Chicorée infrage.
  • Im dritten Jahr, wenn der Boden im Hochbeet nur noch wenige Nährstoffe liefert, eignet sich Kopf- oder Pflücksalat als Vorkultur, gerne auch Radieschen oder Bärlauch. Nach der Hauptkultur mit Schwachzehrern folgen Kresse, Feldsalat oder auch Bohnenkraut als Nachkultur.

Mischkultur planen: Auf die richtigen Pflanzpartner im Hochbeet achten

Im Gegensatz zur Monokultur werden in der Mischkultur unterschiedliche Pflanzen miteinander kombiniert und abwechselnd in Reihen angebaut, was viele Vorteile mit sich bringt. So halten bestimmte Pflanzenkombinationen Schädlinge wie Schnecken oder Blattläuse auf Abstand und sogar unschönen Pflanzkrankheiten wie der Krautfäule kann mit der Planung der richtigen Pflanzpartnern vorgebeugt werden. Gute Beetnachbarn fördern sogar das Wachstum und die Ernteerträge, etwa, weil sie gebunden Stickstoff für andere Pflanzen verfügbar machen oder mit speziellen Duftstoffen Fressfeinde abschrecken.

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Doch es gibt auch schlechte Beetnachbarn, die sich nicht gut vertragen, wie etwa Tomaten und Gurken. Dann kann es passieren, dass die Pflänzchen eher kümmerlich wachsen. Diese sollten immer so weit wie möglich entfernt voneinander im Hochbeet angebaut werden und nicht in unmittelbarer Nachbarschaft.

Gute BeetnachbarnSchlechte Beetnachbarn
Kohl, Kohlrabi, SalatErbsen mit Zwiebel, Kartoffeln, Lauch oder Bohnen
Tomate, BasilikumKohl mit Knoblauch, Zwiebeln oder Erdbeeren
Kartoffel, Kümmel, Dicke Bohne, KorianderKartoffel mit Tomate oder Kürbis
Erdbeeren, Knoblauch, Gurke, Karotte, Tomate, Rote BeteSalate mit Sellerie, Petersilie
Erbsen, BohnenRadieschen mit Gurken
Gurke, Dill, Salat, Lauch, FenchelKürbis mit Gurken, Dill
Karotte, Lauch, DillZucchini mit Pflücksalat

Am besten kombiniert man Pflanzen

  • mit tiefen und flachen Wurzeln – so kommen sich die Wurzeln nicht gegenseitig in die Quere und die Nährstoffe werden aus unterschiedlichen Bodenschichten gezogen.
  • hoch- mit breitwachsenden Pflanzen, damit sie nicht um Licht konkurrieren müssen.
  • und Pflanzen, die unterschiedlich schnell wachsen.

Ein Hochbeet zu bepflanzen, erfordert also einiges an Planung. Gängige Fehler beim Hochbeet sollten Sie ebenfalls vermeiden. Das Ergebnis kann sich mithilfe eines Pflanzplans dafür um so mehr sehen lassen und Sie dürfen sich über viele Jahre an einem prächtig gedeihenden Hochbeet freuen. Sogar auf dem Balkon lässt sich ein kleines Hochbeet bepflanzen.

2025-04-15T11:59:37Z